ITS Weltkongress - Tag 1

Day one

25 Minister, eine EU-Kommisarin, ein Kronprinz, viele Bürgermeister und weitere Honoratioren, 400 Aussteller und sehr viele Teilnehmer sind nach Kopenhagen gekommen. Sehr viele Asiaten sind zu sehen, längst nicht mehr nur aus den klassischen Ländern wie Japan oder China. Die Eröffnungszeremonie war durchaus eindrucksvoll. 

Zum Programm: bei 10 parallelen Sessions fällt die Wahl schwer.

 

Session 1: rural MaaS

So Morita aus Japan hat einen Pilot vorgestellt, der in der Region von IZU im Frühling 2019 starten wird. Die ländlichen Regionen in Japan werden durch die Abwanderung der jungen in die Städte noch stärker der Überalterung ausgesetzt als die städtischen Regionen. Ohne Mobilitätsangebote setzt eine Abwärtsspirale ein, die die Abwanderungsdruck und die Entvölkerung dieser Regionen weiter vorantreibt. Ob eine Mobilitätsplattform diese Probleme lösen kann und die Abwärtstrend umkehren kann, ist Ziel des Pilotversuchs.

 

Soeren Soerensen hat MaaS-Angebote in zwei Regionen Dänemarks vorgestellt. Diese basieren im Wesentlichen auf die Einbindung von Taxidiensten, die über die Aufgabe von bestehenden Buslinien finanziert werden. Diese Angebote müssen zwei Stunden im Voraus bestellt werden. 

 

Einen anderen Anwendungsfall hat Pete Costello aus den USA vorgestellt. Hier stehen Transporte von Kranken zu medizinischen Einrichtungen im Vordergrund, die über eine organisierte Freiwilligenorganisation versorgt werden sollen. Das ist derzeit in 3 Regionen in den USA im Einsatz. 

 

Beth Cooker aus Schottland stellte das Projekt Navigogo vor, das mit Jugendlichen in der Region von Dundee entwickelt und getestet wurde. Der Effekt ist insgesamt positiv, aber die Nachfrage geringer als erwartet.

 

Ganz eine andere Sicht hat Paul Forster aus Südafrika an einem Beispiel eines Grenzorts im südlichen Afrika aufgezeigt. Dort lebt ein ganzer Landstrich von der Ineffizienz einer grenzüberschreitenden Verbindung (mit einer Fähre statt einer Brücke über den Grenzfluss), womit er illustrierte, dass neben den Transportbedürfnissen auch die Umgebung in der Lösungsfindung berücksichtigt werden muss.

 

Session 2: Cross Border Cooperations

In dieser Geschlossenen Runde ging es um die Zusammenarbeit der verschiedenen nationalen ITS-Organisationen vor allem in Europa. Martin Russ hat dabei die Kollaborationen von C-ITS, C-Roads, CROCODILE und Linking Danube vorgestellt. Andere Beispiele: Grenzverkehr Tijuana - San Diego, die Verbindung Helsinki - Tallinn und die Projekte von Rumänien mit seinen Nachbarländern. 

 

Die Zusammenarbeit über die Grenzen funktioniert in diesen Beispiel bereits gut, hat aber noch einen grosses Potential für weitere Anwendungsfälle. Ein weiterer Punkt in der Diskussion war, dass es auch in Europa kein Zielbild für ITS / Mobilität gibt. Und dass die nötigen Investitionen durch die Verbindung mit anderen "hot spots" wie Energie, Umweltverträglichkeit und Sicherheitsaspekte einfacher argumentierbar sind. Den letzten Punkt hat die EU-Kommissarin für Mobilität, Violeta Bulc, ebenfalls stark betont.